Nikkei-Index rutscht ab
Aktienindex erreicht den tiefsten Stand seit Sommer 2006
Zugleich stieg der Wert der japanischen Währung Yen gegenüber dem US-Dollar, aber auch gegenüber dem Euro deutlich an. Für die viertgrößte Exportnation der Welt könnte dies weitere Probleme mit sich bringen. Fast alle Unternehmen verzeichneten am gestrigen ersten Handelstag im neuen Jahr ein Minus an der Tokyoter Börse. Zwar hat auch der in dieser Woche Verluste hinnehmen müssen. Das japanische Börsengeschehen jedoch spiegelt eine Entwicklung wider, die das ganze letzte Jahr bestimmte. Unter den großen Industrienationen war Japan das mit der schlechtesten Kursentwicklung; der Nikkei brach in 2007 um über zehn Prozent ein. Zum Vergleich: Der Deutsche Aktienindex legte im gleichen Zeitraum um mehr als zwanzig Prozent zu. Neben der auch in Japan folgenreichen Kreditkrise in den USA waren politische Turbulenzen – der japanische Premierminister Shinzo Abe musste zurücktreten – und die Angst vor einer Rezession mögliche Gründe für die schlechte Entwicklung. Die japanische Wirtschaft befindet sich jedoch momentan keineswegs in einer Krise. Nach einem Negativwachstum Ende der Neunziger Jahre ist das Bruttoinlandsprodukt seit 2004 stets um mehr als zwei Prozent jährlich gewachsen. Auch die Ausfuhren entwickeln sich positiv; gegenüber den USA und der Europäischen Union hat Japan eine positive Handelsbilanz.
Die meisten Gewinnschätzungen für 2008 prognostizieren für japanische Unternehmen zwar zweistellige Zuwächse, aber im Durchschnitt ein geringeres Wachstum als zum Beispiel in der EU. Auch der Nikkei werde hinter der Entwicklung Europas zurückbleiben, sich jedoch erholen. Nach der langen Talfahrt kann schließlich nicht davon die Rede sein, japanische Aktien seien überwertet (Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung).
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