Ifo-Index
In den Medien wird vom Ifo-Index meist als dem „Geschäftsklimaindex“ gesprochen. Tatsächlich handelt es sich bei diesem Indikator um eine Zusammenfassung aus zwei thematisch unterschiedlichen Datenerhebungen. Führungskräfte in der Wirtschaft werden monatlich sowohl zur aktuellen Lage ihres Unternehmens bzw. ihrer Branche, als auch zu ihren Aussichten für die kommenden Monate befragt. In beiden Fragen können jeweils nur drei Urteile, „gut“, befriedigend“, „schlecht“, bzw. „günstiger“, gleich bleibend“ oder „schlechter“ abgegeben werden. Aus diesen einfachen Urteilen werden dann auf das Jahr 2000 (100 Punkte) genormte numerische Werte ermittelt. Die Zusammenfassung der beiden Ergebnisse wiederum liefert eben den „Klima“-Index für die wirtschaftliche Gesamtlage.
Momentan steht dieser Wert über einhundert. Nach dem Einsturz in Folge des elften Septembers 2001 erholte sich der Ifo-Index, analog zu wirtschaftlichen Gesamtlage in Deutschland, seit 2005 und steht seit Anfang 2006 wieder über dem 2000 gemessenen Wert.
Was die Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Lage anbelangt, so ist natürlich das vom Statistischen Bundesamt ermittelte Bruttoinlandsprodukt näher an den Fakten als die grobe Einschätzung in gut, befriedigend oder schlecht durch den Ifo-Index. Insbesondere für Anleger interessant ist jedoch der Prognoseteil. Da die Teilnehmer am wirtschaftlichen Geschehen selbst befragt werden, hat dieser Index tendenziell eine größere Zuverlässigkeit als etwa makroökonomische Analysen von den Volkswirten der großen Bankinstitute.
Der Index ist also ein recht einfacher, aber vergleichsweise zuverlässiger Indikator für die Lage in der Wirtschaft und an den Aktienmärkten. Private Anleger sollten die monatlich erscheinenden Daten durchaus bei ihren Entscheidungen in Betracht ziehen. Das den Ifo-Index herausgebende Münchener Institut für Weltwirtschaftsforschung betreibt übrigens auch andere Indizes wie den Klimaindex für den Euroraum oder ein „Mittelstandsbarometer“.
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