Allianz und Commerzbank beraten über gemeinsames Angebot für die Postbank
Ein weiterer Schritt zur Konsolidierung des deutschen Finanzmarktes steht bevor.
Mit dem geplanten Verkauf der Postbank durch die Deutsche Post AG hat sich dieser Blog bereits eingehend beschäftigt. Aus politischen Gründen – der Bund hält 30 Prozent der Anteile an der Post – war lange Zeit die Allianz als aussichtsreicher Übernahmekandidat gesehen worden. Das Argument: Das nach größte deutsche Unternehmen, das bereits die Dresdner Bank besitzt, würde somit zu einem nationalen Champion auf dem deutschen Bankenmarkt. Dies erscheint insbesondere vor dem Hintergrund plausibel, dass die US-amerikanische Cittibank offensichtlich den Kauf deutscher Banken plant.
Die Financial Times will erfahren haben, dass Allianz und Commerzbank nun ein gemeinsame Kaufangebot vorbereiten. Dieser Plan sieht vor, dass das Privatkundengeschäft der Postbank, der Dresdner Bank und jenes der Commerzbank zusammengelegt werden sollen. Allianzaktionäre dürfte dies freuen, denn die Geschäfte der Dresdner Bank haben seit dem Aufkauf 2001 keine sehr gute Entwicklung genommen. Auf der letzten Hauptversammlung der Postbank stimmten die Aktionäre einer Kapitalerhöhung um bis zu 14 Milliarden Euro zu, die eine Übernahme der Bank erleichtern würde. Bereits 2004 hatte die Post die Bereitschaft eines Verkaufs zu erkennen gegeben. Nun aber scheint man damit keine Eile mehr zu haben.
Die Financial Times hat die Meldungen aus ungenannter Quelle, offizielle Kommentare zu dem Bericht gaben die beteiligten Firmen nicht. Während die FT lediglich von Gesprächen über ein gemeinsames Angebot berichtet, will das Manager Magazin erfahren haben, dass Allianz und Commerzbank bereits ein Angebot eingreicht hätten. Eine Realisierung des Mergers könnte den Konsolidierungsdruck auf die anderen im Privatkundengeschäft tätigen deutschen Banken erhöhen. Deutschlands Bankensektor ist im Vergleich zu dem anderer Länder enorm stark fragmentiert.
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