Europäische Zentralbank hebt die Leitzinsen an
Erhöhung auf 4,25 Prozent
Die Maßnahme ist heute nach einer Sitzung des Zentralbankrates in der Zentrale in Frankfurt öffentlich gemacht worden. Die Anpassung entspricht einer Veränderung von nur einem Viertel Prozent. Die Maßnahme ist als Reaktion auf die im Euroraum zuletzt stark angestiegene Inflation zu sehen. Die EZB hat sich explizit das Ziel gesetzt, die Teuerungsrate bei maximal zwei Prozent zu halten. Zuletzt war aber ein Wert von vier Prozent erreicht worden (spiegel.de).
Die bereits im Vorfeld und vom Direkt Jean-Claude Trichet auch schon angekündigte Maßnahme stößt vielerorts auf Kritik. Denn neben der Inflation ist eine prekäre Konjunkturlage eine ebenso großes Problem, um das sich die EZB kümmern muss. Anfang dieser Woche hatte Norbert Walter, der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, erst das Ende der wirtschaftlichen Aufschwungs in Deutschland angekündigt. Die nun beschlossene Zinserhöhung ist natürlich dazu geeignet, diesen Prozess zu verstärken.
Natürlich müssen aber auch Kritiker einräumen, dass die hohe Inflationsrate nicht nur die finanzielle Situation der Privathaushalte verschlechtert, sondern auch die Binnennachfrage senkt und den europäischen Volkswirtschaften damit ebenfalls schadet. Tatsächlich droht in Europa Stagflation, also eine Mischung aus Inflation und wirtschaftlicher Stagnation. Wenn dieses Szenario Wirklichkeit wird, kann eine Notenbank mit der klassischen Methode der Zinsanpassung auch nicht mehr helfen.
Um halb drei will Trichet die genauen Beweggründe für den Schritt auf einer Pressekonferenz erläutern.
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