Arcandor bekommt mehr Kapital
Kölner Privatbank beteiligt sich an einer Kapitalerhöhung– der Aktienkurs profitiert davon jedoch nur geringfügig.
(via arcandor.de / ftd.de) Wie Arcandor meldet, hat der Aufsichtsrat eine Aufstockung des Unternehmenskapitals um rund 60 Millionen Euro auf dann 648 Millionen Euro genehmigt. Der Vorstand hatte den Schritt beantragt. Die Erhöhung soll Arcandor in die Lage versetzen, seine Liquidität zu sichern, ohne kurzfristig einer seiner profitablen Unternehmensbeteiligungen – im Gespräch war zuletzt Thomas Cook – zu Geld zu machen. Tatsächlich wurde in der gleichen Sitzung ebenfalls beschlossen, alla Aktien des Reiseveranstalters zu behalten. Trotzdem soll die Konzernstruktur einer Überprüfung unterzogen werden. Damit sollen 23 Millionen neue Stückaktien ausgegeben werden, was die Gesamtzahl der Unternehmensaktien deutlich erhöht. Für die Besitzer bereits ausgegebener Papiere ist das problematisch; denn die Maßnahmen kommt zu einer Zeit, wo der Aktienkurs auf rund ein Zehntel des Wertes in den Vorjahren steht. Erholt sich das Unternehmen wieder, gewinnen also die Neuaktionäre deutlich, während sich die Aktien der Altinhaber möglicherweise in geringerem Maße erholen, als dies ohne die Kapitalaufstockung der Fall gewesen wäre. Arcandor will seinerseits einen hohen Profit aus der Aktienausgabe schlagen, und hat zum gegenwärtigen Aktienpreis von unter 1,9 € rund 60 Cent draufgeschlagen (ftd).
Wie soll das funktionieren? Nach Informationen der Financial Times soll die Kölner Bank Sal. Oppenheim eine wesentlichen Teil der neuen Aktien kaufen. Dem Unternehmensmotto, „committed to creating value“, spricht die Unternehmensaktie in den letzten Wochen Hohn. Ein Grund dafür ist nach Analystenmeinungen die Kommunikationspolitik der Unternehmens. Insbesondere die möglichen Reduktionen von Beteiligungen an Karstadt und Thomas Cook machten Anleger skeptisch. Ursache aller Probleme ist aber wohl die hohe Verschuldung des Konzerns, die auch durch den bereits erfolgten Verkauf von Neckermann nicht behoben werde konnte. Zur Stunde hat die Börse die Kapitalerhöhung noch nicht positiv aufgenommen, im Gegenteil: um halb zwei stand die Aktie mit 3,66 Prozentpunkten im Minus Dem DAX im Allgemeinen geht es momentan allerdings auch nicht besser (-2,8 %), möglicherweise ist also das allgemeine Marktumfeld Schuld.(yahoo finance).
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