Die großen Gewinner des Möbelmarkts
Große Möbelketten verdrängen kleine Einrichtungsgeschäfte, zusätzlich macht der Onlinehandel der Industrie Druck. Nicht nur der deutsche Möbelmarkt macht zwar viel Umsatz, daran beteiligt sind aber nur wenige. Unabhängige Einzelhändler verkaufen kaum noch Möbel, und auch die großen Einrichtungshäuser müssen sich neue Strategien überlegen. Spezialhändler ausgenommen, scheint nur der Onlinehandel aktuell auf Erfolgskurs zu sein.
Das Geschäft mit den Möbeln
Dominiert wird der Möbelmarkt in Deutschland vor allem durch den bekannten schwedischen Möbelexperten Ikea. Höffner, XXXLutz, Roller, Porta und Poco folgen dahinter. Doch mit knapp vier Milliarden Euro Umsatz in 2013 ist Ikea den Konkurrenten weit voraus. Sie verdienten nur zwei Milliarden Euro oder weniger. Insgesamt erwirtschafteten die zehn größten Möbelhändler in Deutschland im vergangenen Jahr 31,3 Milliarden Euro. Die Hersteller verbuchten 16,3 Milliarden. Beide Branchen verzeichneten im Vergleich zu 2013 ein Umsatzplus.
Masse statt Klasse?
Nicht nur die Umsätze wachsen: Auch die Verkaufsfläche des deutschen Möbelmarkts nimmt stetig zu – mehr Händler kommen jedoch nicht hinzu. Stattdessen versuchen die ohnehin schon Großen der Branche noch mehr Profit herauszuschlagen. Der Konkurrenzkampf in Deutschland unter den Einrichtungshäusern ist groß. Kleine Möbelgeschäfte haben kaum eine Chance, sich zu etablieren. Das liegt nicht zuletzt an den Preisen. Während die große Möbelhäuser frei nach dem Motto „Masse statt Klasse“ handeln können, bleibt den kleinen Fischen der Einrichtungsindustrie nichts anderes übrig, als auf jeden verkauften Stuhl zu hoffen, um die Miete bezahlen zu können.
Anders ist es da bei den Spezialanbieter wie joma.ch. Denn da eine Nische besetzt wird, die von den großen Einrichtern nicht immer bedient werden kann, haben sie ihr Auskommen und können ihren Kunden Beratung, Qualität und passgenaue und spezielle Möbel zu vernünftigen Preisen anbieten.
E-Commerce mit Möbeln boomt
Egal Betten, Schreibtische oder Schränke – mittlerweile muss man dafür nicht mehr in ein Geschäft gehen. Die Möbelbranche hat weitere Konkurrenz aus dem Onlinebereich bekommen. Denn große Onlinehändler haben sich im E-Commerce bislang besser etablieren können als die bekannten Möbelverkäufer Ikea, Höffner und Co.
Nicht nur, dass im Internet bestellte Möbel bequem nach Hause geliefert werden – per Simulationsapp kann man sich die Einrichtung zuvor auch in der eigenen Wohnung anschauen. Ein Besuch in einem großen Möbelgeschäft ist also gar nicht mehr nötig.
Droht den Großen bald die Insolvenz?
Und dass groß nicht immer gleich gut ist, bestätigen Experten. Sie schätzen, dass es den Möbelhäusern bald so geht wie den Baumärkten: Diejenigen, die am meisten expandiert haben, laufen Gefahr in die Insolvenz abzurutschen. Den Kunden ist das letztendlich egal, sie bekommen schließlich auch woanders ein billiges Sofa, das dazu auch noch ähnlich aussieht – egal ob offline oder online.
Bildquelle: Thinkstock, 152173938, iStock, Ljupco
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