Abermals schlechte Neuigkeiten zur konjunkturellen Entwicklung
Abwärtstrend erfasst Westeuropa und die USA
Deutschland ist in 2008 von einer Minirezession erfasst worden. im abgelaufenen Quartal ging die gesamtwirtschaftliche Tätigkeit um ein halbes Prozent gegenüber Q1 zurück.Das ist zum letzten Mal im Krisenjahr 2004 passiert. Ganz offensichtlich sind diese Probleme keine nationalen: Von der US-Wirtschaft hört man nach wie vor fast nur Schlechtes. Aber auch Spanien erreichte in den letzten Monaten nur ein Wachstum von 0,1 Prozent (Q2 2008) und versucht nun mit einem 20 Milliarden schweren Konjunkturprogramm, mehr Wachstum zu erreichen. Japan geht in einer ähnlichen Lage den gleichen Weg. Auch in Deutschland macht sich der Wirtschaftsminister Gedanken über Maßnahmen, die vor allem private Haushalte entlasten sollen. Die wichtige Diskussion über die Pendlerpauschale ist dafür ein Beispiel.
Ein weiteres Problem, dass den Notenbanken im Hinblick auf eine Leitzinssenkung die Hände bindet, ist in Deutschland nach wie vor hohe Inflationsrate. Die Teuerungsrate ist so hoch wie seit 1993 nicht mehr. Im Vergleich zum Juli 2007 haben sich die Lebenshaltungskosten um 3,3 Prozent erhöht. Da die Bevölkerung sich schon das ganze Jahr über sehr zurückhaltend beim Konsum zeigt, ist zu erwarten, dass die Teuerung eine Erholung der Binnennachfrage vorerst blockiert. Allerdings könnte sich das schnell ändern. Denn mit 24 Prozent bei Produkten, die auf Rohöl basieren, ist der Inflationsanstieg zum großen Teil auf den rasanten Anstieg der Ölpreises zurückzuführen. Wie das Börsenblog schon berichtet hat, könnte es sich dieser Indikator aber mittelfristig wieder nach unten bewegen. Das wiederum könnte auch in den für Deutschland wichtigen Absatzmärkten USA und EU für Entspannung sorgen. An der spanische Krise etwa ist eine Inflationsrate von 5,3 Prozent nicht ganz unschuldig. Und in den USA betrug die Teuerung 5,6 Prozent. Das darüber hinaus auch der Arbeitsmarkt in Amerika schwächelt, war vermutlich der Grund für einen recht plötzlichen Abfall des DAX, der schließlich 03,7 Prozentpunkte im Minus schloss. Bis zur Veröffentlichung der Daten kurz nach zwei Uhr nachmittags hatte sich der Index noch im Plus gehalten, um dann ganze vierzig Punkte abzustürzen. Eine wirkliche Erholung am Aktienmarkt wird sich also wohl erst einstellen, wenn die Wirtschaftskrise der USA überwunden ist.
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