Allianz trennt sich von Eigenimmobilien
Wie am Donnerstag bekannt wurde, verkauft die Allianz Versicherung Immobilien im Wert von ca. 1,7 Milliarden Euro an eine Tochter des Bankhauses Goldman-Sachs. Dieser Wert entspricht ungefähr einem Viertel des gesamten bisherigen Immobilienbesitzes der Allianz. Bereits im Oktober hatte die Allianz mit einem Verkauf in ähnlicher Höhe für Aufmerksamkeit gesorgt. Damals waren Immobilien im Wert von 1,3 Milliarden Euro an die Bonner Gesellschaft IVG abgegeben worden. Bei den Objekten handelte es sich in beiden Fällen um deutsche Liegenschaften, die zum großen Teil von der Allianz selbst genutzt werden. Das Banken und Versicherungen ihre eigenen Niederlassungen verkaufen, ist nichts Ungewöhnliches: Beispielsweise hat die Deutsche Bank schon vor Jahren ihre Haupt-Immobilie in Frankfurt abgestoßen. Am Freitag gab die Allianz zudem bekannt, auch den Anbieter von offene Immobilienfonds Degi abstoßen zu wollen. Als Kaufpreis für das Unternehmen, das Beteiligungen im Wert von ca. 6,4 Milliarden Euro verwaltet, wurde ein britischer Vermögensverwalter genannt.
Die Allianz war mit einem Überschuss von rund 7 Milliarden Euro im letzten Jahr das gewinnstärkste Unternehmen Deutschlands. Auch in diesem Jahr scheinen die Gewinnziele trotz der Hypothekenkrise in den USA erfüllt werden zu können. Wie Vorstandsmitglied Helmut Perlet der WirtschaftsWoche sagte, hätte die Allianz gerade einmal 1,7 Milliarden Euro, das entspricht 0,2 Prozent ihres Vermögens, in US-Kredite mit schlechter Bonität investiert. Von daher seien die eventuellen Ausfälle für das Unternehmen zu verkraften. In den ersten beiden Quartalen dieses Jahres lag der operative Gewinn bei 3,2 bzw. 2,14 Milliarden Euro. Vor diesem Hintergrund hatten im Juni bereits Gerüchte die Runde gemacht, die Allianz wolle die Dresdner Bank aufkaufen. Die Nachricht, die sich am Ende als falsch entpuppte, hatte den Börsenkurs der Allianz zwischenzeitlich auf den höchsten Wert seit 2002 getrieben.
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