Dollar drückt den Ölpreis, Ölpreis drückt den DAX
Kursverlust von fast zwei Prozent am Freitag
Der DAX, der am frühen Vormittag nur knapp unterhalb von 7000 Zählern gestanden hatte, rutschte nach Bekanntwerden der schlechten Nachrichten auf am Ende 6803 Punkte ab und verlor damit knapp Prozent an; für einen einzigen Tag ist dies ein enormer Kursverlust. Die ganze Woche – bis auf ein kleines Plus am Dienstag – befindet sich der Index nun schon auf Talfahrt. Am Montag hatte er noch bei 7100 gelegen. Dabei hat es abermals die Finanzindustrie besonders deutlich getroffen. Stärkster Verlierer war allerdings die Kraftfahrzeugbranche. Der VW-Konzern, der nach Drohungen aus Brüssel vor einer Umstrukturierung seiner Anlegerstruktur verlor ebenfalls die ganze Woche über an der Börse an Wert.
Ein wichtiger Auslöser dieser Entwicklung ist der Ölpreis. Vor allem die Drohungen Israels mit einem Militärschlag gegen den Iran trieben den Kurs. Der Iran stand im Jahre 2005 mit 200 Millionen Tonnen gefördertem Rohöl an siebter Stelle der Produzenten weltweit. Die Sorte Brent etwa lag am Freitag nach Handelsschluss bei 132,53 $, das entspricht einem Plus von vier Prozent gegenüber Donnerstag. Dies ist insbesondere brisant, da die Feriensaison ins Haus steht und in den kommenden Monaten vor allem US-Bürger für eine noch größere Nachfrage nach Benzin und damit für eine weitere Verteuerung sorgen könnten. Daneben aber ist sicher auch der weiterhin schwache Dollar für den Anstieg verantwortlich, wird Rohöl doch weltweit nach wie vor in Dollar gehandelt (FTD). Der neuerliche Abstieg des Dollars, der Euro steht heute nach einem Tagesplus von 0,95 Prozent bei 1,5747 $, ist wiederum mehr oder weniger direkt auf heute veröffentlichte Wirtschaftsdaten zurückzugführen. Die Arbeitslosenquote in den USA, die im Vergleich zum Euroraum traditionell niedrig, steht mittlerweile bei 5,5 Prozent, das ist der höchste Stand seit dreieinhalb Jahren (Handelsblatt).
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