EnBW expandiert in den Norden
Regionaler Stromkonzern EWE zu einem Viertel übernommen.
Der im niedersächsichen Oldenburg ansässige und vor allem in der umliegenden Region tätige Stromversorger ist mit einem Umsatz von 4,7 Mrd. Euro der fünftgrößte in Deutschland. Entsprechend hoch war auch das Interesse an der Übernahme der Aktienpaketes: Sogar Gaz de France hat mitgeboten. Am Ende bekam EnBW den Zuschlag und leistet sich damit die volumenmäßig größte (Teil-) Übernahme eines anderen Stromunternehmens, seit Eon 2004 Ruhrgas schluckte (handelsblatt).
Das der Takeover Sinn macht, zeigt schon ein Blick auf die Landkarte: Die Geschäftsbereiche berühren sich kaum, daher dürfte auch das Bundeskartellamt dem Deal zustimmen. Das Unternehmen, dass zu 45% den oberschwäbischen Elektrizitätswerken gehört, wächst damit eindeutig über seine regionalen Grenzen hinaus.
Den Kaufpreis von ca. 2 Mrd. Euro kann EnBW nicht ganz aus der Portokasse bezahlen, sondern muss auf eine Barkapitalerhöhung zurückgreifen (aktiencheck.de). EnBW hatte erst Mitte Mai zwei börsennotierte Betreiber von Offshore-Windparks zu jeweils hundert Prozent übernommen. In den nächsten Jahren will der neue Eigner drei Mrd. Euro in neue Anlagen investieren.
Der DAX zeigte sich bislang noch nicht positiv von der Meldung beeindruckt, das Papier schloss vielmehr leicht mit 0,44 Prozent im Minus. Das starke Plus von 25% im letzten Jahr ist mittlerweile nach einem Kurssturz von 24,7 Prozent mehr als aufgefressen. Im Fünfjahresverlauf bleibt aber ein beträchliches Plus von fünfzig Prozent.
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