Facebook wird hoch bewertet
Quelle: sueddeutsche.de
Nach Microsoft hat nun ein weiterer Aktionär Anteile an der Internet-Kontaktbörse Facebook gekauft, der einem Gesamtwert des Unternehmens von 15 Milliarden US-Dollar entspricht.
Eine von dem chinesischen Geschäftsmann Li Ka Shing gegründete Stiftung zahlte letzte Woche 60 Millionen Dollar für den verschwindend geringen Anteil von 0,4 Prozent an dem Unternehmen des Gründers Mark Zuckerberg. Microsoft hatte Ende Oktober 1,6 Prozent zum Preis von 240 Millionen Dollar erworben, was dem gleichen Schätzwert für das gesamte Unternehmen entspricht.
Ob die hohe Bewertung des Unternehmens gerechtfertigt ist, bleibt abzuwarten. Zwar wird das Angebot, soziale Netzwerke im Internet zu knüpfen, von den Usern begeistert angenommen; so ergab eine Studie im Mai dieses Jahres, dass die deutsche Netzwerkseite StudiVZ in diesem Monat die am meisten Besuchte Seite in Deutschland war. Jedoch muss der hohen Aufmerksamkeit für diese Portale nicht ein ebenso großer kommerzieller Erfolg ihres Geschäftsmodells entsprechen, wie die Süddeutsche Zeitung unlängst bemerkte. Denn einerseits sind nicht alle Besucher dieser Seite sonderlich zahlungskräftig; StudiVZ, aber auch die amerikanischen Anbieter mySpace und eben Facebook richten sich eher an das jüngere Publikum und kaum an besser verdienende ältere Kunden: Ein „ManagerVZ“ gibt es bislang noch nicht. Außerdem besteht die Nutzung dieser Portale weniger im Ansehen von Internetseiten als in der aktiven Kommunikation über E-Mails und personenbezogene Web-Inhalte. Auf diesem Wege ist Werbung aber nicht so einfach und unauffällig zu positionieren wie etwa auf der Internetseite einer großen Tageszeitung. Zudem ist bisher offen, ob der Trend zum Networking via Internet auch in Zukunft anhält oder eine kurzfristige Mode bleibt. Immerhin konkurriert allein auf dem deutschen Markt mit Facebook, mySpace StudiVZ und anderen eine große Zahl an Anbietern um Aufmerksamkeit. Möglicherweise steht hier noch eine Marktbereinigung bevor. Microsoft und Li Ka Shing gehen aber offensichtlich davon aus, dass Facebook all dies unbeschadet überstehen wird.
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