Freenet gerät unter Druck
Im Übernahmepoker um Debitel verlieren die Aktionäre das Vertrauen
Freenet ist eigentlich auf gutem Wege: Das Unternehmen steht in den schwarzen Zahlen und könnte bei einer erfolgreichen Fusion mit Debitel zum drittgrößten Mobilfunkanbieter Deutschlands zu werden (ARD). Ein Nachrichten-Magazin berichtete bereits am Wochenende, dass die Unterzeichnung eines Fusionsvertrages bereits für diese Woche geplant sei. Trotzdem bleiben die Anleger skeptisch: Denn Debitel steht mit über einer Milliarde Euro in der Kreide. Die Übernahme des selbst nur um ca. 600 Millionen Euro taxierten Unternehmens würde dadurch Kosten in Höhe des Jahresumsatzes von Freenet verursachen.
Freent wird vor allem am Xetra Dax gehandelt. Das Papier hat im letzten Jahr eine extreme Volatilität (9,45 € bis 25,52 €) gehabt. Im März letzten Jahres fusionierte die Freent mit mobilcom. Seitdem hat das Papier fast die Hälfte seines Wertes verloren. Der Wertverlust des Unternehmens an der Börse geht vor allem auf einen plötzlichen Absturz Ende Juli letzten Jahres zurück. Im vergangenen Jahr betrug der Umsatz des Unternehmens 1,86 Milliarden Euro, der Gewinn vor Steuern lag bei 163, Millionen Euro (ftd). Am 15. April hat die Commerzbank die Aktie mit „Buy“ bestätigt und ein Kursziel für 15,5 Euro gesetzt. Die damalige Vorhersage, die Fusion würde steigende Widerstände von Seiten des Anteilseigners United Internet provozieren, hat sich nun bewahrheitet. Für den Fall eines Debitel-Kaufs hat UI-Chef Ralph Dommermuth inzwischen mit einer Klage gedroht (ARD). Denn das Unternehmen würde durch die Fusion ihre Sperrminorität bei Freenet verlieren.
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