Münchener „Rück“-schlag
Grund vor allem schlechtere Kapitalanlageergebnisse wegen sinkende Aktienkurse
Mehr als sieben Prozent verlor die Aktie der Münchener Rück am Freitag. Der Absturz kam, nachdem das Unternehmen seine Gewinnprognose für das laufende Jahr deutlich nach unten korrigiert hatte. Wegen schlechten Anlageergebnissen wird nun statt der bisher anvisierten und 3 Milliarden Euro nur noch ein Gewinn von um die 2 Mrd. angepeilt. Die bisherige Prognose war übrigens keineswegs aus der Luft gegriffen; noch in 2007 hatte die Rück ein Plus von fast 4 Mrd. Euro erwirtschaftet. Den Grund für die verschlechterte Prognose sieht das Unternehmen nicht bei einer schlechten Strategie, sondern gibt dem allgemeinen schlechten Trend an den Anlagemärkten die Schuld. Dementsprechend erwartet man auch keine zwangsläufige Erholung im dritten Quartal, sondern macht das Geschäftsergebnis im Vornherein von der weiteren Entwicklung der Finanzmarktkrise abhängig.
Das die Verschlechterung des Unternehmensergebnis sich insgesamt noch im Rahmen hielt, lässt sich unter anderem darauf zurückführen, das die Rück nur etwa sieben Prozent ihres stattlichen Anlagevolumens von 166 Mrd. Euro in den vom credit crunch besonders betroffenen Aktien angelegt hat. Ein größerer Teil festverzinslich veranlagt, um die Zahlungsfähigkeit der Versicherung sicherzustellen.
Dass die Münchener ihr schlechtes Ergebnis auf die Finanzmärkte schieben, kann man ihr auch mit Hinweis auf das ebenfalls schlechte Ergebnis der Hannover Rück nachsehen. Der Konkurrent verlor mit 7,2 Prozent heute fast genauso stark an Wert.
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