Rohöl erzielt Rekordpreis
Ein Barrel in New York für einhundert US-Dollar gehandelt
Bei Börsenschluss lag das Preisniveau an der New York Mercantile Exchange bei 99.62 $. Inflationsbereinigt ist der Rohölpreis zwar keinesfalls auf Rekordhöhe, sondern liegt vielmehr auf dem Niveau der frühen Achtziger Jahre (Handelsblatt.com), als der Rohstoff bei 38$ stand. Aber die bereits seit längerem erwartete Marke von einhundert Euro ist noch nie erreicht worden. Neben den längerfristig wirkenden Faktoren wie dem drastisch gestiegenen Rohstoffbedarf der aufstrebenden Industrienationen gibt es für diesen Anstieg auch ganz unmittelbare Gründe; so hat der Konflikt um das vermutete Atomwaffenprogramm des Iran seit Monaten Druck auf den Ölmarkt ausgeübt. Aus Nigeria, einem der rohstoffreichsten Länder Afrikas, wurde zudem am Neujahrstag ein Angriff auf das Zentrum der nigerianischen Ölindustrie gemeldet: Eine Gruppe Bewaffneter stürmte den Hafenort Port Harcourt und überfiel zwei Polizeiwachen. Bei dem Angriff kamen vermutlich 18 Menschen ums Leben. Ähnliche Unruhen haben in den letzten zwei Jahren zu einer bedeutsamen Reduktion der nigerianischen Erdölexporte im zweistelligen Prozentbereich geführt. Aus dem OPEC-Land Algerien wurde ebenfalls ein Terroranschlag gemeldet. Schließlich führte schlechtes Wetter dazu, dass einige Öllieferungen aus Mexiko verschoben werden mussten. Trotz solcher kurzzeitigen Einflüsse auf den Ölpreis gehen Experten nicht davon aus, dass die 100-Dollar-Marke eine einmalige Spitze gewesen sei. Ungeachtet dieser Prognosen und einer problematischen konjunkturellen Entwicklung in den USA will die US-Regierung den Ölpreis nicht durch den Verkauf eigener Reserven drücken. Die OPEC wiederum lehnt es ab, das Verhältnis von Angebot und Nachfrage durch eine Erhöhung der Förderquoten im nächsten Jahr zu ändern.
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