Verkauf der Postbank steht offenbar kurz bevor
Mehrere Agenturen meldeten am Dienstagabend übereinstimmend, dass die Postbank in den nächsten Tagen den offiziellen Verkaufsprozess einleiten und dazu den wichtigsten Interessenten Einblick in Firmendaten geben wolle.
Bereits Ende Mai waren Gerüchte laut geworden, die Allianz und die Commerzbank wollten der Post ein Angebot für einen deutschen „Dreierbund“ vorlegen. Bislang steht das Unternehmen aber noch gar nicht offiziell zum Verkauf. Seit 2004 gibt es von der Konzernspitze und den Eigentümern (auch der Bund hält große Anteile) lediglich Absichtsbekundungen, die Postbank abzustoßen. Die offizielle Position der Unternehmensführung ist bis jetzt, dass ein Verkauf lediglich eine Option unter vielen darstellt.
Die Allianz gilt seit längerem unter anderem aus politischen Gründen als heißer Favorit für den Kauf. Das wichtigste Argument ist wohl der hohe Börsenwert des Unternehmens von ca. 50 Milliarden Euro, der die Allianz davor bewahrt, ihrerseits geschluckt zu werden. Der Versicherer selbst ist in der letzter Zeit in vielen Geschäftsfeldern aus Einkaufstour. Nach der mäßig erfolgreichenÜbernahme der Dresdner Bank im Jahre 2001 ist nun unter anderem eine Windparkanlage in Schleswig-Holstein in den Besitz der Allianz übergegangen. Die WirtschaftsWoche will zudem von Gerüchten erfahren haben, nachdem man sich auch um den Aufkauf des Stromnetzes von E.on bemüht.
Die Postbank ist gerade angesichts der Kreditkrise ein attraktiver Übernahmekandidat. Denn von den großen deutschen Banken hat sie mit „nur“ 300 Millionen Euro Abschreibungen die geringsten Verluste zu beklagen. Zum Vergleich: Die in den USA sehr aktive Deutsche Bank hat 4,9 Miliarden Euro verloren (WiWo). Was die Postbank selbst angeht, so goutiert die Börse die Gerüchte mit einem deutlichen Kurssprung von 3,4 Prozent.
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