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Vulkan zur Energiegewinnung angezapft

By on 27. April 2014

Geothermische Anlagen tragen längst einen Teil zur Stromversorgung bei, die so produzierten Strommengen halten sich aber noch in überschaubaren Grenzen. Das könnte sich zumindest in Staaten mit vielen Vulkanen bald ändern: Diese Naturphänomene bestechen durch ihr hohes Energiepotenzial, das Forscher in Island zum ersten Mal erfolgreich nutzen konnten.

Magma-Geothermie: Vulkane als Energielieferant

Mit geothermischen Anlagen können Betreiber aus der Erdwärme Strom gewinnen. Der Gedanke liegt nahe, diese Technologie an Orten mit besonders hohen Temperaturen zu installieren: an Vulkanen. Von 2008 bis 2012 hat das ein Verbund aus Wissenschaftlern und Firmen an einem isländischen Vulkan ausprobiert, nun liegen die ausführlichen Ergebnisse dieses Pionierprojekts vor. Das Resultat macht Mut, die Verantwortlichen erzeugten mit der Anlage 36 Megawatt regenerative Energie. Gewöhnliche geothermische Anlagen erreichen nur einen kleinen Bruchteil dieses Werts.

Funktionsweise und Herausforderungen

Das Konsortium setzte bei dem Versuch auf die Technologie Magma-EGS. Sie pressten Wasser in eine Tiefe von zwei Kilometern, direkt in das fast 900 Grad heiße Magma. Angesichts der hohen Temperaturen verdampfte das Wasser sofort, der Wasserdampf trieb eine Strom erzeugende Turbine an. Ein solches Projekt erfordert enorme Investitionen, angesichts der hohen Leistungskraft kann es sich aber auf Dauer auszahlen. Allerdings müssen Forscher noch technische Probleme überwinden. Die Isländer mussten ihr Vorhaben 2012 abbrechen, da die Hitze die Materialien beschädigte. Auch säurehaltige Dämpfe belasteten es. Diese Probleme wollen Wissenschaftler und Unternehmen bei bald beginnenden, weiteren Modellprojekten in Island abstellen. Sie hoffen, dass speziell beschichtete Stahlrohre und besseres Zement für den Schacht Hitze und Dämpfe widerstehen. Ziel ist es, dass sich eine solche Anlage über viele Jahre betreiben lässt. Nur dann lohnt der finanzielle Aufwand für den Bau.

Großes Potenzial für Länder mit Vulkanen

Technische Probleme stehen einer kommerziellen Nutzung der Magma-Geothermie noch entgegen. Können Verantwortliche diese überwinden, dürfte diese regenerative Energie in manchen Staaten massiv an Bedeutung gewinnen. Das trifft nicht nur auf Island zu, sondern dank ähnlich guter geologischer Bedingungen zum Beispiel auch auf Japan, Neuseeland und Kenia. In Deutschland dürften sich Initiativen dagegen weiter auf die konventionelle Geothermie beschränken, weil es schlicht an Vulkanen mangelt. Unter cleantech-congress-europe.com lesen Sie weitere interessante Neuigkeiten.

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