Zeichen für eine Rezession in Deutschland mehren sich
Der Umsatz nach Bestellungen knickt nach Auskunft des Bundeswirtschaftsministers Michael Glos im Juni um 2,9 Prozent ein. Seit einem Jahr gab es innerhalb eines Monats keinen so starken Rückgang bei den Bestellungen. Dabei war man noch im Mai für den Folgemonat von einem Auftragsplus von 0,4 Prozent ausgegangen (boerse.ard).
Die Entwicklung des vorletzten Monats passt aber ins Bild, das die deutsche Wirtschaft seit Anfang des Jahres geboten hat. Im siebten Monat in Folge nämlich nehmen die Industrieaufträge ab. Und dies kann man nicht der schwachen US-Wirtschaft anlasten; insgesamt sind im genannten Zeitraum die Aufträge aus dem Ausland um 5,1 Prozent, die aus der Eurozone aber um 7,7 Prozent zurückgegangen. Das diese Entwicklung nicht voll auf den Umsatz durchschlägt, ist einem nur schwachen Nachfragerückgang von 0,6 Prozent in Deutschland selbst zu verdanken. Das Handelsblatt spricht angesichts der trüben Aussichten bereits von einer „Konjunkturkrise“, und Ex-Fed-Chef Alan Greenspan sieht in der weltweiten Lage eine Krise, wie sie nur ein oder zweimal im Jahrhundert vorkommt. Aus dem Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), heißt es eine Rezession könne nicht mehr ausgeschlossen werden. Und das Kieler Institut für Weltwirtschaft rechnet nur noch mit einem Wachstum der deutschen Wirtschaft in 2009 von einem Prozent (handelsblatt).
Die wesentlichen Gründe liegen allerdings doch wieder in den USA. Vor allem die Finanzmarktkrise und der starke US-Dollar werden als Gefahr für die Konjunktur in Deutschland gesehen. Da ist es nicht sehr tröstlich, dass sich auf beiden Gebieten keine Entspannung abzeichnet. Auch anderen Ländern in Europa geht es nicht besser: Insbesondere in Westeuropa ist der Auftragsrückgang wesentlich stärker. Nun hat der Internationale Währungsfonds auch für Großbritannien seine Wachstumsprognose für 2009 auf ein Prozent gesenkt, nachdem man vor einigen Wochen noch von 1,7 Prozent erwartet hatte.
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